Author: Julia Verne, Martin Doevenspeck.

German geography currently appears to be dominated by a continuing critique of essentialist concepts of regions and an equalisation of Areas Studies with a rather naive study of world regions. This is astonishing since the idea that regions do not simply exist by themselves has long been widely acknowledged. However, this does not imply that regions do not matter anymore. Any research topic is embedded in a certain regional context the knowledge of which is crucial in order to gain a more thorough understanding of the subject. In this article, we therefore want to show that the persistent dissociation of “predefined world regions” which has become a veritable credo targets at a cardboard character. We argue that the common accusation of “regional specialists” to essentialise regions, is rather contributing to an obscure othering of Area Studies than to an active understanding of the construction of spaces. Thus, against the background of our experiences as geographers in the field of African Studies, we call for a reengagement with the central idea of regional specialisation in geography to be further enriched by recent geographical discussions on different conceptualisations of space, instead leaving the on-going revitalisation of Area Studies to other disciplines. German In der deutschen Geographie gibt es eine anhaltende Kritik an essentialisierenden Vorstellungen von Regionen und die Gleichsetzung von Area Studies mit der ,,Erforschung von Weltregionen“. Dies ist insofern erstaunlich, als die Idee, dass Regionen nicht an sich existieren, inzwischen doch weitgehend Allgemeingut ist. Dies bedeutet aber nicht, dass sie in der Forschung deshalb keine Rolle mehr spielen können. ,,Forschungsobjekte“ stehen immer in einem bestimmten regionalen Kontext, dessen Kenntnis notwendig ist, um ein besseres Verständnis des Forschungsgegenstandes zu erhalten. In diesem Beitrag wollen wir daher zeigen, dass die im Feld der ,,Neuen Kulturgeographie“ immer wieder zum Ausdruck kommende Abgrenzung von ,,vordefinierten Weltregionen“ auf einen Pappkameraden zielt und der Vorwurf der Essentialisierung von Regionen eher dazu beiträgt, Area Studies als ,,das Andere“ zu repräsentieren, als die Gemachtheit von Räumen aktiv zu verstehen. Basierend auf unseren Erfahrungen als Geographen in den Afrikastudien plädieren wir dafür, die grundsätzliche Idee regionalwissenschaftlicher Forschung wieder stärker in die Geographie einzubringen und sie durch neuere geographische Überlegungen zu unterschiedlichen Raumkonzeptionen zu bereichern, statt anderen Disziplinen die derzeitig stattfindende ,,Revitalisierung“ der Area Studies zu überlassen.